INCI: Panthenol
D-Panthenol (Dexpanthenol), eine B-Vitamin-Vorstufe (Provitamin B5) und die stabile alkoholische Form der Pantothensäure, ist als relevanter Bestandteil des Coenzyms A an regenerativen Stoffwechselprozessen der Haut beteiligt; es wird in der Haut zu Pantothensäure umgewandelt. D-Panthenol gilt als sehr verträglich und wird auch in Produkten für empfindliche und Babyhaut eingesetzt. Reines D-Panthenol ist eine zähe, hochviskose Substanz, die sich nur schlecht verarbeiten lässt. Im Handel wird es für Endverbraucher daher bevorzugt als 75%ige, viskose, farblose und hygroskopische Lösung mit dezent charakteristischem Geruch angeboten, die sich durch die Verdünnung leichter in Wasser und Ethanol löst.

Kurzportrait von Panthenol
Herkunft: synthetisch
Viskose Flüssigkeit
Dosierung: 0,5–5 %
- CAS-Nr. 81-13-0
- Funktion und kosmetischer Einsatz: In der Hautpflege feuchtigkeitsbindender, entzündungshemmender, wundheilungsfördernder Wirkstoff, epithelisierend, mindert die Hautdurchblutung und damit Hautrötungen, Irritationen und Juckreiz. In der Haarpflege konditionierender, antistatischer, haarverdickender und feuchtigkeitsbindender Wirkstoff
- Verarbeitung: Unter 40 °C in der abgekühlten Emulsion dispergieren oder vorher in kaltem Wasser lösen. pH-Wert des kosmetischen Produkts optimal auf pH 4–6 einstellen.
Löslichkeit: in Wasser und Ethanol löslich
pH-Wert: 9,0 – 10,5
(5 % in Wasser)
Haltbarkeit (bei Raumtemperatur, dunkel und gut verschlossen gelagert): 24 Monate
Lagern Sie D-Panthenol bevorzugt bei Zimmertemperatur; bei zu kühler Lagerung kann es zu Auskristallierungen kommen.
Wirkung und kosmetischer Einsatz
Seine feuchtigkeitserhaltende, entzündungshemmende und regenerative, wundheilende Wirkung ist in verschiedenen Studien belegt worden. Panthenol verstärkt nachweislich die Barrierefunktion der Haut (bereits ab 1 % Einsatzkonzentration), erhöht die Fähigkeit der Hornschicht, Wasser zu binden und verbessert ihre Elastizität. Es fördert nachweislich die Epithelisierung (d. h. die Zellneubildung bei Wunden, nachdem das Bindegewebe darunter sich bereits gebildet hat) durch eine starke Beschleunigung des Fibroblastenwachstums und wird daher auch bei Verletzungen und Sonnenbrand mit Erfolg eingesetzt. Die Durchblutung wird vermindert: Hautrötungen klingen ab, Juckreiz wird reduziert. Unverträglichkeiten sind nicht bekannt.
Auch tensidgeschädigte Haut profitiert von panthenolhaltigen Formulierungen. Studien belegen eine deutlich schnellere Regeneration des Stratum Corneums nach Tensideinsatz bei nachfolgender Verwendung entsprechender Präparate mit Panthenol.
Verarbeitung
Geben Sie D-Panthenol pur oder in einer geringen Menge Wasser verdünnt in die handwarme Emulsion oder lösen Sie es in der auf Handwärme abgekühlten Wasserphase auf. Vermeiden Sie eine Erhitzung auf über 70 °C, da D-Panthenol zur Racemisierung neigt und damit seine Wirksamkeit verliert. In Emulsionen ist die Wirkstoffabgabe deutlich besser als aus einer reinen Ölgrundlage; D-Panthenol wird gut absorbiert und in der Haut zu Pantothensäure gespalten.
Auch in Haarpflegeprodukten und Shampoos bewährt sich D-Panthenol als feuchtigkeitsspendend und glättend. Durch seine kleine Molekülgröße kann es in den Haarschaft penetrieren, dort Feuchtigkeit speichern und als Provitamin wirksam werden, aber auch über die Kopfhaut und die Haarwurzeln aufgenommen werden.
In der Nagelpflege wird D-Panthenol als Wirkstoff mit flexibilitätserhöhender und wasserbindender Wirkung eingesetzt; dort reichen 1 % Einsatzmenge aus.
Einsatzkonzentration
In Hautpflegeemulsionen (Cremes und Lotionen) | 0,5–2 % |
In Haarpflegeemulsionen (Shampoos, Conditioner) | 0,5–1 % |
In therapeutischen Formulierungen (Wundbehandlung, Schrunden) | 3–5 % |
In Nagelpflegeprodukten | 1 % |
Quellen
- Lebensmittelchemische Gesellschaft, Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Datenblätter zur Bewertung der Wirksamkeit von Wirkstoffen in kosmetischen Mitteln: Panthenol, 1999
- Dr. med. T. Eberlein, G. Kammerlander, Übersicht über relevante (»wirksame«) Inhaltsstoffe, 2002
- M. Gloor, K. Thoma, J. Fluhr: Dermatologische Externatherapie. Berlin: Springer-Verlag, 2000
- Wolfgang Raab, Ursula Kindl: Pflegekosmetik. Ein Leitfaden. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. 4. Auflage, 2004